Im Tode sind nicht alle gleich

 

An die Ermordung von Marwa el-Sherbini, einer damals im Dresdener Landgericht arbeitenden Ägypterin, erinnert eine Gedenktafel. Seit acht Jahren wird dem Todestag der jungen Frau jährlich mit Blumen gedacht.

Nun der Fall der vergewaltigten und getöteten Medizin-Studentin Maria Ladenburger aus Freiburg, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagierte. Ein Jahr nach dem Verbrechen steht nun der Täter vor Gericht: Hussein Khavari, gebürtiger Afghane, der als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling in Deutschland lebte aber zur Tatzeit schon über 20 Jahre alt war! Wie immer liegt der Fokus auf dem Täter. Zum Opfer liest man kaum noch etwas. Die Getötete wird nur noch als „die Studentin“ bezeichnet. Ihr Name, ihr Gesicht, das Leid ihrer Eltern, all das ist nicht erwähnenswert.

 

Am 19.12.2017 jährt sich der Todestag für die Opfer des Weihnachtsmarktanschlags in Berlin. Auch hier ein ähnliches Bild: die Namen wurden in den deutschen Medien sogar ganz verschwiegen, während im ganzen Land der Name und das Gesicht des Mörders Anis Amri bekannt ist. Auch Bundestagspräsident Norbert Lammert waren die Namen der Opfer bei der Gedenkfeier am 19.01.2017 nicht erwähnenswert.

 

Im Fall Tuğçe Albayrak wurde das Gewalt-Opfer posthum für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen. Als das abgelehnt wurde, beriet man darüber, nach ihr eine Brücke oder Straße zu benennen.

Im März 2013 wird im niedersächsischen Kirchweyhe der 25-jährige Daniel S. von sieben Türken zu Tode geprügelt und getreten; sein Gehirn wurde ihm in einer Gewaltorgie regelrecht zermatscht. Der SPD-Bürgermeister und der Stadtrat verbot einen Trauermahnwache zu seinem Andenken. Stattdessen ruft der Bürgermeister seinerseits mit einem „Runden Tisch gegen rechts“ zu einer Mahnwache auf - gegen RECHTS und für Toleranz.

Werden deutsche Bürger beschuldigt, Ausländern gegenüber sich kriminell verhalten zu haben, ist gleich eine ganze Reihe Betroffener aus Medien und Politik zur Stelle und seien die Beschuldigungen noch so fadenscheinig – man denke an den Fall in Sebnitz, wo eine Kleinstadt zur Pilgerstätte für den Betroffenheitskult wurde und eine Tat, die es so wenig gab wie die angeblichen deutschen Täter. Eine Entschuldigung oder Klarstellung im nachhinein erwartete man vergebens.

Dies alles sind Beispiele für unzählige weitere Fälle.

Ist das Zufall, daß nichtdeutsche Opfer besonders geehrt oder öffentlich betrauert werden? Sind in Deutschland nicht alle Opfer gleichwertig zu beklagen und alle Gewalttaten zu verurteilen? Die Tatsachen lassen Zweifel aufkommen: Deutsche Gewaltopfer ausländischer Täter sind offenbar Opfer zweiter Klasse.

 

Detlev Spangenberg MdB

 

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