Ärztemangel: Mediziner schreiben Brandbrief an Kretschmer

Die Interessengemeinschaft der Hausärzte hat einen Brandbrief an CDU-Ministerpräsident Kretschmer geschrieben „in tiefer Sorge um die Behandlung der sächsischen Patienten“. In der Hälfte der Landkreise drohe eine Unterversorgung mit Hausärzten. Zudem behindere die Abrechnungs-Praxis der Kassenärztlichen Vereinigung viele Mediziner in ihrer Arbeit.

 

André Wendt, sozialpolitischer Sprecher, erklärt:

 

Der Ärztemangel hat vor allem auf dem flachen Land dramatisch zugenommen und wird sich weiter verschärfen: Ein Drittel aller Hausärzte erreicht in den nächsten drei Jahren die Altersgrenze. Derweil legt die CDU-geführte Staatsregierung seit Jahren die Hände in den Schoß. Nicht einmal die bevorzugte Studienplatzvergabe an Medizinstudenten, die sich verpflichten als Landarzt zu arbeiten, hat sie auf den Weg gebracht. Die AfD hatte diesen Vorschlag bereits vor über zwei Jahren in den Landtag eingebracht (6/8490).

 

Aber auch in den großen Städten erhalten Kranke viel zu spät einen Facharzt-Termin. Sachsenweit müssen Patienten auf einen Termin beim Neurologen im Schnitt 13 Wochen warten, beim Hautarzt zwölf Wochen, bei Augenärzten elf und bei Orthopäden acht Wochen. Viele Fachärzte nehmen überhaupt keine neuen Patienten mehr an.

 

Die Staatsregierung muss endlich ihren Einfluss nutzen, eine wertschätzende Abrechnungs-Politik zu etablieren. Der finanzielle Druck durch gedeckelte Budgets und Regressforderungen muss den Ärzten genommen werden, damit diese wieder mehr Zeit für ihre Patienten haben und am Quartalsende nicht nur Privatpatienten behandeln.“

 

 

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