Die Medien und das Kornhaus: So parteiisch arbeitet Ihr Rundfunkbeitrag für Sie!

„Spielball für rechte Populisten – AfD will das Kornhaus in Meißen ersteigern“: Unter dieser alles andere als wertneutralen Überschrift brachte der Deutschlandfunk Kultur vergangene Woche einen Hörbeitrag zum historischen Kornhaus auf dem Meißner Burgberg. Vor anderthalb Jahrzehnten wurde das Gebäude von der Stadt Meißen zum Schleuderpreis an italienische Spekulanten verschachert. Diese haben nun Steuerschulden angehäuft; das Kornhaus steht für den 5. Juli zur Zwangsversteigerung ausgeschrieben. Mitbieten möchten auch wir von der AfD. Wir finden: Da der Staat kein Interesse am Erhalt des Bauwerks zeigt, sind wir als Bürger gefordert, das Kornhaus vor dem Verfall zu bewahren. Im Interview mit dem Deutschlandfunk erklärte ich ausführlich unsere Pläne zum Ausbau der Immobilie, berichtete aber auch von unseren schon jahrelangen Bemühungen, den Staat zum Erwerb des Kornhauses zu verpflichten.

Doch der Deutschlandfunk Kultur – von Ihnen und mir mit unseren Rundfunkbeiträgen zwangsfinanziert! - hatte kein Interesse an der ganzen Geschichte. In seinem Hörbeitrag beließ er es bei Rosinenpickerei und sogenanntem „Framing“: Was uns zu „rechten Populisten“ macht, wenn wir uns um den Erhalt des historischen Kornhauses sorgen, weiß nur der DLF-Reporter selbst. So werde ich auch zitiert, ich hätte noch im Mai die Sächsische Regierung aufgefordert, das Kornhaus zu kaufen. Unseren Antrag hatten wir allerdings schon im April eingereicht. Im Mai wiederum hatte die „Linke“ im Sächsischen Landtag diesen Antrag inhaltlich kopiert und als eigenen Antrag eingereicht – wozu auch immer. Denn unser eigener Antrag stieß im Sächsischen Landtag bei den anderen Fraktionen auf Ablehnung. Wie schon unser erster Antrag gleichen Inhalts, den wir bereits im Herbst 2020, also vor zwei Jahren, eingereicht hatten. Die sächsischen Regierungsparteien, denen auch der SPD-Listenabgeordnete Frank Richter angehört, zeigten damals wie heute kein Interesse. Erst unser eigenes Kaufinteresse ließ den einen oder anderen Hinterbänkler der SPD aus seinen Löchern kriechen.

All diese Informationen hatte ich dem DLF-Reporter im Interview mitgeteilt. An seine Hörer hat der DLF diese jedoch nicht weiterleiten wollen. Auch hier die Frage: Warum? Stattdessen lässt der DLF lieber den SPDler Frank Richter von einem „Wallfahrtsort für Rechtsextremisten“ fabulieren. Zu einem guten Interview gehören nun auch kritische Fragen. Gefreut hätte ich mich, hätte der DLF an dieser Stelle zum Beispiel gefragt: „Herr Abgeordneter Frank Richter, wie stimmten Sie damals eigentlich im Landtag ab, als die AfD den Staat zum Kauf des Kornhauses aufforderte? Stimmten Sie mit JA oder mit NEIN, Frank Richter? Das ist ja immerhin auch Ihre geäußerte Forderung – zumindest seit Mai 2022.“ Es ist eine jener Fragen, die sich u.a. auch die „Sächsische Zeitung Meißen“ noch nie zu stellen traute. Oder auch: „Herr Abgeordneter Frank Richter, inwieweit haben Sie sich je vor Mai 2022 im Sächsischen Landtag für das Kornhaus interessiert?“

Wenn der Deutschlandfunk sich schon nicht zu fragen traut – fragen Sie als Bürger und Wähler doch mal Frank Richter persönlich. Vielleicht gibt er Ihnen ja Auskunft. Zwischenzeitlich hier noch einmal der DLF-Hörbeitrag zum Lauschen und Staunen:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/spielball-fuer-rechte-populisten-afd-will-das-kornhaus-in-meissen-ersteigern-dlf-kultur-1e6b4384-100.html

 

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