Ein Gutmensch ist nicht automatisch ein guter Mensch!

 

Am 18. April fordert Superintendent Andreas Beuchel im einem SZ Interview mit dem Titel: „Eine Pfarrstelle für bis zu 1300 Gläubige“ ein Umdenken unter den Kirchgängern, da es auf Grund des demographischen Wandels immer weniger Gläubige gebe.

 

Könnte es nicht auch sein, dass bisherige Gottesdienstbesucher in der heutigen Zeit dem heiligen Haus fernbleiben, weil von der Kanzel politische Meinungen gepredigt werden, anstatt zu Besonnenheit und Toleranz aufzurufen. Es wäre schön, wenn Herr Beuchel bei der Auswahl der verbleibenden Pfarrer nach Fachkompetenz entscheiden würde, denn was ich im vergangenen Jahr während des Gottesdienstes am Volkstrauertag erleben musste, grenzt hart an eine Verhöhnung der Opfer, denen an diesem Tag eigentlich gedacht werden soll. (Zur Erinnerung: Der Volkstrauertag ist ein staatlicher Gedenktag an dem an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen gedacht wird.) Nicht genug damit, dass während der „Andacht“ gegen PEGIDA und die Alternative für Deutschland, der ich selbst seit deren Gründung angehöre, „gewettert“ wurde. Der vermeintliche Hausherr der Kirche, Pfarrer Pohl, versuchte im Vorfeld zu verhindern, dass ich als ebenfalls Betroffener (mehrmonatige Stasi-Haft mit entwürdigenden Verhören und psychischer Folter) ein Gedenkbuch trage. Ich sollte sogar von der Feierstunde ausgeschlossen werden. Die Verantwortlichen der Initiativgruppe Mahnmahl hatten mich gebeten, ein weiteres Gedenkbuch, in dem Namen von Opfern verzeichnet sind - feierlich in den Gedenkraum der Kirche zu tragen.

Ich hatte geglaubt und gehofft, dass das Verkünden von politischen Parolen von der Kanzel herab der Vergangenheit angehören würde. Mehrere Besucher der Gedenkfeier sprachen mich nach der „Predigt“ auf deren Text an und brachten ihre Betroffenheit zum Ausdruck.

Selbst ein Pfarrer, der sich als Stellvertreter Gottes auf Erden wähnt, sollte Fingerspitzengefühl besitzen, Toleranz gegenüber politisch Andersdenkenden walten lassen und nicht versuchen, sich grotesk als Gutmensch zu profilieren, wie schon einige Male geschehen. Er hat wirklich andere - höhere - Aufgaben.

Ein guter Mensch zu sein, genügt da völlig!

 

Mario Beger

Pressesprecher

AfD-Kreisverband Meißen

 

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