Bürger, die ihr hart verdientes Geld für die Altersvorsorge sparen, müssen dieser Tage richtig tief durchatmen: Laut amtlicher Statistik betrug die Inflationsrate allein im Januar ganze 4,9 Prozent. Bereits im vergangenen Jahr warnten Ökonomen, der 2021 erreichte Inflationsmittelwert von 3,1 Prozent sei die höchste Inflationsrate Deutschlands seit dreißig Jahren gewesen. Die für dieses Jahr noch deutlich höher zu erwartende Inflation dürften neben den Geldsparern besonders die Verbraucher drastisch zu spüren bekommen. Laut dem Bundesamt für Statistik stiegen die Kosten für Nahrungsmittel im Vergleich zum Januar 2021 um durchschnittlich fünf Prozent; jene für Haushaltsenergie um über 20 Prozent und für Heizöl sogar um beinahe 30 Prozent. Da sich die Erzeugerpreise im gleichen Zeitraum um ganze 25 Prozent verteuerten – der stärkste je gemessene Anstieg seit Gründung der Bundesrepublik von 1949 – ist auch in den kommenden Monaten mit weiteren Preiserhöhungen im Einzelhandel zu Lasten der Verbraucher zu rechnen.

Doch was bedeutet eine durchschnittliche Inflation von fünf Prozent eigentlich für den Geldsparer? In unserer Grafik rechnen wir den Geldverfall rasch vor. Unser Fazit: Von 1.000 heute gesparten Euro bleiben in zehn Jahren gerade einmal noch 599 Euro übrig – die bis dahin beibehaltene Nullzinspolitik der Banken vorausgesetzt. Binnen weniger als 14 Jahren hat sich somit jedes angesparte Vermögen der Bürger auf dem Papier und in der Kaufkraft halbiert. Profiteur dieser Politik ist besonders der Staat, der im gleichen Maß zur Inflation seine Staatsverschuldung abtragen kann; nämlich zu Lasten der Sparer, der Verbraucher und der gesamten Volkswirtschaft. Welche dramatischen Folgen eine ungebremste Inflation haben kann, mussten die Deutschen schon einmal schmerzhaft erfahren: Zur Hyperinflation im Jahr 1923, als der US-Dollarkurs binnen nur zehn Monate(!) von 49.000 Reichsmark auf 4.200 Milliarden Reichsmark – einer Zahl mit elf Nullen – hochschnellte.