Nach Druck der AfD: Rettung des Kornhauses endlich in Sicht?

Plötzlich werden alle auf das Kornhaus aufmerksam: In den Sächsischen Landtag prescht die „Linkspartei“ mit einem Antrag, der Freistaat Sachsen solle das historisch wertvolle Bauwerk auf dem Meißner Burgberg schnellstens erwerben. Im MDR Sachsen fordert der SPD-Abgeordnete Frank Richter den zügigen Kauf des Kornhauses durch die Staatsregierung. Und auch die lokalen Medien zitieren Politiker der Altparteien in deren Bekräftigungen auf und ab, das Meißner Kornhaus sei am besten in staatlicher Hand aufgehoben. Was Presse wie Altparteien den Bürgern Meißens bewusst oder unbewusst verheimlichen: Exakt diesen Antrag, den Freistaat Sachsen das Kornhaus aufkaufen zu lassen, hat die AfD längst im Sächsischen Landtag eingereicht. Nämlich gleich mehrfach – begonnen im September 2020, zuletzt im April 2022, ganze zwei Wochen vor der Linkspartei.

„Seit mehr als zwei Jahren streiten wir für eine Zukunft des Kornhauses“, mahnt Thomas Kirste, der die Meißner als Direktabgeordneter im Sächsischen Landtag vertritt und dort auch als kulturpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion fungiert. „Mit Anfragen und Anträgen, Flugblattaktionen und öffentlichen Aufrufen machen wir regelmäßig auf die desolate Situation dieses bedeutenden Bauwerks aufmerksam und bieten gleichzeitig Lösungen zu dessen Rettung an. Von der Linkspartei oder einem Frank Richter im Sächsischen Landtag kam in den letzten zwei Jahren zum Meißner Kornhaus exakt – nichts. Opportunistisch springen diese nun auf einen Zug, dessen Gleise andere gelegt haben. Vor wenigen Tagen erst hat sich auf unser Drängen der Kulturausschuss des Landtags erneut mit dem Kornhaus beschäftigen müssen. Die Wähler dürfen sehr gern Frank Richter und die Abgeordneten der Linkspartei fragen, wie diese dort – hinter verschlossenen Türen – zur Zukunft des Kornhauses abgestimmt haben.“

Den Erwerb des Anwesens durch die AfD, den zuletzt der Bundesschatzmeister der Partei, Carsten Hütter, ins Gespräch brachte, betrachtet Kirste als positiven Schritt. „Staatsregierung und Altparteien haben mehrfach deutlich ausgesagt, dass sie das Kornhaus eigentlich gar nicht wollen“, erklärt der Landtagsabgeordnete. „Wir stehen nun vor der wichtigen Wahl, entweder selbst zur Rettung des Kornhauses beizutragen, oder aber tatenlos seinem weiteren Verfall zuzuschauen. Für letzteres liegt uns allen die Albrechtsburg als Wiege Sachsens zu sehr am Herzen.“

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